Unsere Motivation
Die aktuelle Situation verlangt von uns kreative und flexible Lösungen. Die Gesundheit unserer Musiker ist uns dabei das höchste Gut. Aber auch musikalisch und sozial soll es weitergehen.
Warum müssen wir unsere Probenarbeit in der aktuellen Situation anpassen?
Aufgrund der Corona-Pandemie wird es auf absehbare Zeit nicht möglich sein, in den bewährten Probenstil zurückzukehren. Auch wenn aktuell zahlreiche Lockerungen beschlossen und umgesetzt werden, sind die damit verbundenen Bestimmungen so einschneidend, dass Orchesterproben mit 60 oder mehr Personen nicht möglich sind: Zur Vermeidung von Corona-Infizierungen wird für jeden Musiker aktuell eine Fläche von mindestens 7 qm vorgeschrieben, um den geforderten Mindestabstand sicherzustellen. Allein diese Vorgabe führt dazu, dass sich im Proberaum vom Haus der Kultur maximal 20 Personen gleichzeitig aufhalten dürfen.
Das Ergebnis unserer Überlegungen: Ein fundamental neues Orchesterprobenkonzept
So schwer es auch für uns ist, aber wir werden um eine reduzierte Orchesterbesetzung nicht herumkommen, um einerseits musikalisch aktiv bleiben, sowie den persönlichen Kontakt aufrecht erhalten und andererseits die Gesundheit aller Musiker sicherstellen zu können. In diesem Jahr sind außergewöhnliche und kreative Ideen gefragt: Aus diesem Grund haben wir unser Orchesterproben-Konzept fundamental überarbeitet und werden im kommenden halben Jahr zahlreiche Workshops mit unterschiedlichen Musikstilen in unterschiedlichen Instrumentenkonstellationen anbieten: Abwechslungsreich, flexibel und vorausschauend.
Welche Vorteile ergeben sich mit unserem neuen Konzept?
1. Abwechslungsreich: Unterschiedliche Musikstile bieten Abwechslung für jeden Musiker. Big Band Sounds, Filmmusik, geistliche und weihnachtliche Klänge, Filmmusik, aber auch Rock & Pop sind einige der berücksichtigten Musikstile. Jeder entscheidet nach seinen musikalischen Vorlieben.
2. Flexibel: Durch die Workshop-Dauer von zwei bis drei Monaten sind kurzfristige Anpassungen am Konzept möglich, ein Reagieren auf aktuelle Ereignisse in der Corona-Pandemie jederzeit sichergestellt. Es sind genügend Stellschrauben vorgesehen, um jederzeit flexibel agieren zu können.
3. Vorausschauend: Wir wissen nicht, wie Covid-19 unser Leben in den kommenden Monaten bestimmen und ob ein Konzert im kommenden Jahr möglich sein wird. Mit den Workshops bieten sich vielseitige Szenarien:
a) Sollte ein Konzert im kommenden Jahr stattfinden können, jedoch eine inhaltliche Repertoire-Erarbeitung nicht mit dem gesamten Orchester möglich sein, könnten die Ergebnisse der einzelnen Workshops aneinandergereiht und somit das Konzertprogramm darstellen. Auch das Zusammenschneiden aller Aufnahmen zu einem Online-Konzert wäre denkbar.
b) Sollten Orchesterproben mit allen Musikern ab einem bestimmten Zeitpunkt wieder möglich sein, wäre ein Konzertprogramm-Mix bestehend aus einzelnen Ensemble-Verträgen und Werken, aufgeführt durch das komplette Orchester, möglich.
Wie ist der Ablauf der Workshops? In welche Phasen wird jeder Block gegliedert?
Die zeitliche Dauer eines Workshop-Blocks beträgt zwei Monate und enthält neun Proben. Der Aufbau jedes Workshops lässt sich in vier Phasen einteilen:
1. Phase: Die Initialveranstaltung wird von einem erfahrenen Dozenten geleitet, der in die technischen und musikalischen Eigenheiten des jeweiligen Musikstils einführt und damit die Basis für eine erfolgreiche musikalische Zusammenarbeit legt.
2. Phase: Dies ist die Zeit für die inhaltliche Erarbeitung des zuvor festgelegten Repertoires.
3. Phase: Zum Abschluss jedes Workshops ist ein Auftritt in kleinerem Rahmen vorgesehen, um die erarbeiteten Stücke aufführen zu können und der Gruppe bei der Erarbeitung ein konkretes Ziel zu geben. Die Durchführung eines öffentlichen Auftritts hängt jedoch maßgeblich vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab.
4. Phase: Nach der Aufführung werden interessierte Musiker die Gelegenheit haben, weitere Stücke desselben Musikstils mit dem Ensemble zu erarbeiten, erste Erfahrungen in der Ensembleleitung zu sammeln und damit den Grundstein für die musikalische Weiterentwicklung zu legen.